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Taoistischer Yoga
(Bildung eines Lichtkörpers)
Tl. 6
"Himmlische Phänomene"
(Kennzeichen
des Fortschrittes)
© copyright Alfred Ballabene, Wien
Vibration im Bauch
- Eine lange Meditationspraxis führt gewöhnlich zu einer Vibration, die im Unterbauch, unterhalb des Nabes gefühlt wird
Sie beweist, daß sich im Bauch psychische Energie gesammelt hat.- Etwa zehn Tage, bevor diese Vibration in Erscheinung tritt, empfindet der Meditierende eine Erhitzung im Bauch, unterhalb des Nabels.
- Ist diese Hitze einige Zeit hindurch fühlbar, vibriert pötzlich der Unterbauch , und der ganze Körper wird geschüttelt. Das braucht den Meditierenden nicht zu ershrecken. Er soll den natürlichen Ablauf der Dinge nicht stören.
- Die Schnelligkeit und Dauer des Vibrationsvorganges ist individuell verschieden. Er geschieht, ohne daß man ihn suchen oder behindern soll.
- Wird die Vibration gefühlt, so soll sich der Meditierende (aber ohne Nachdruck) vorstellen, daß die heiße Energie abwärts geht und durch das heiße untere Ende der Wirbelsäule aufwärts strömt, bis zum höchsten Punkt des Kopfes.
Aus: Lu K'uan Yü: "The Secrets of Chinese Meditation", p. 215, Rider Edit.
Blitz und Donner
"Eines Nachts, als der junge Mann seinen Spaziergang auf dem Bergpfad machte, spürte er plötzlich einen Blitz in sich zirkulieren und vernahm ein Donnergetöse im oberen Teil seines Kopfes. Der Berg, der Fluß, die Welt, ja sogar er selbst verschwanden völlig.
Diese Erfahrung dauerte etwa für den Zeitraum, in dem ein Räucherstäbchen abbrennt. Danach fühlte er sich als ein anderer Mensch, durch sein eigenes inneres Licht geläutert.
Der Meister sagte ihm, er solle sich nicht um dieses Aufblitzen kümmern; er selbst hatte es während der dreißig Jahre seiner Meditationsübungen oft genug erfahren und er achtete nicht mehr darauf.
Die Erfahrung des Schülers ist ein Beispiel dafür, daß die Übung des meditativen Atmens, über einen bestimmten Zeitraum hinweg mit äußester Konzentration durchgeführt, den Übenden zur Erfahrung von Blitz und Donner führen wird. Im spirituellen Sinn ist dies die Manifestation der göttlichen Kraft, wie sie sich im Menschen zeigt. Deshalb sagen die Taoisten, das Himmlische Leuchten trete hervor, wenn im mikrokosmishen Selbst äußerste Stille hergestellt wird."
Chang Chung-Yuan: "Tao, Zen und schöpferishe Kraft", S.142
Eigene Erfahrungen
Das Energiekreisen, wie es den Techniken jenes Ashrams (Yogagemeinschaft) entspricht, dem ich meine Ausbildung verdanke, lieferte ähnliche bis gleiche Symptome. Relativ bald, der oben angeführte Zeitraum von 100 Tagen mag durchaus stimmen, vielleicht war es bei mir auch nach einem Jahr, stellte sich bi mir Hitze im Steißbein ein. Ich spürte Tag und Nacht an dieser Stelle ein leichtes Glühen, das ab und zu bis zu einer Hitze sich verstärkte, oft mit einem Druck an dieser Stelle, der gelegentlich so stark wurde, als ob ich einen Fußtritt in meinen Hinterteil bekommen hätte. Die Hitze weitete sich im Laufe der Zeit zu einer heißen Säule von der Basis der Wirbelsäule bis zu einer Höhe von dreißig Zentimetern.
Lichterscheinungen wurden bisweilen spontan wahrgenommen, ohne speziellen Anlaß, mitten am Tag, oder während der Meditation. Sehr oft waren es blaue Lichter wie Leuchtkäfer, die ich tagsüber wahrnahm. Sie waren niemals störend und gfür mich immer ein Zeihen, daß "alles in Ordnung sei". Während der Meditation sah ich oft, meist weiße Lichtblitze.
Allmählich stieg die Hitze in der Wirbelsäule höher und es bildete sich ein erhitztes Areal in der Mitte der Brust und in der selben Höhe der Wirbelsäule. Jetzt stellten sich auch öfter Vibrationen ein. Sie erzeugten ein Gefühl der Kraft. Durch die Übung "Katzenbrummen" eine Übung, in welcher sowohl auf einen tiefen Ton (ähnlich einem Transformator-Summen, Katzenschnurren) als auch auf Vibrationen geübt wurde, konnten die Vibrationen und das Gefühl der Kraft durch lange Zeit während des Tages aufrecht erhalten werden. Es gab auch "falsche" Vibrationen, die durch bloße Konzentration auf Vibrationen am ganzen Körper erzielt wurden, und die von "negativer" Wirkung waren - Unruhe, kein Gefühl der Stärke, nervliche Überreizung.
Es gab im Ashram Ananda zwei Energiekreisläufe, welche zumindest was die Bahnen anbelangt den taoistischen Übungen gleich kamen. Diese Übungen waren Hauptübungen. Eine entsprach in ihrer Bahn dem "kleinen himmlischen Kreislauf" und eine zweite einer anderen, relativ unbekannten taoistischen Übung. Diese Übung bestand aus einem Energiekreisen, von der Brustmitte (Anahata Chakra) beginnend bis zum Bauch (Dreifacher Erwärmer). Dort teilte sich die Bahn nach links und rechts. An der Wirbelsäule trafen sich wieder diese Bahnen und der Hitzestrom lief aufwärts bis in die Höhe des Anahata Chakras, durch die Brust durch, um wieder bei der Ausgangsstellung anzugelangen. Ich machte diese Übung aus folgendem Grund gerne: wenn ich die Hände in die Taille setzte, mit dem Daumen nach hinten, dann gab es am Beckenrand einen Punkt, den ich mit dem Daumen leicht preßte, worauf der gesamte Gürtelmeridian (Tae Mo) sofort heiß wurde. Ohne lange üben zu müssen hatte ich sofort eine heiße Bahn, die sich leicht nach oben erweitern ließ.
Energiekreislauf in taoistischen Yoga, beschrieben in
Dr. Erwin Rousselle: "Seelische Führung im lebenden Taoismus"; Eranos Jahrbuch 1933
(Bild aus einem Skript des Ashram's Ananda)